Die Pfarre Feldbach ist aus der Haupt- und Mutterpfarre Riegersburg herausgewachsen.
Mit der ersten Nennung Feldbachs 1188 wird auch eine Kirche erwähnt. 1232 wird ein dem Patronat von Riegersburg unterstelltes Vikariat mit einem Priester in Feldbach genannt. Der Ursprung der Pfarre reicht in das 14. Jahrhundert.
Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche vom Tabor als Schutzburg für die Bevölkerung umgeben. Heute werden die noch bestehenden Teile des Tabors als Museum genutzt.
Die Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte erweitert. Die Jahreszahl 1688 an der Kirchenaußenwand erinnert an den barocken Kirchturmbau. Im 19. Jahrhundert hat die Bevölkerung stark zugenommen. Deshalb hat man sich für den Neubau einer größeren Kirche entschieden. Ein Teil der alten Kirche mit dem „ersten“ Turm und Teile des Tabors wurden abgetragen. Die Stadtpfarrkirche in ihrer derzeitigen Gestalt wurde nach den Plänen von Architekt Pascher in den Jahren 1898 bis 1900 errichtet. Der „zweite“ Turm wurde dem Neubau sowohl an Form als auch an Höhe angeglichen. Der verbliebene Teil der alten gotischen Kirche wird seit 1954 als Gedächtniskirche für die Opfer der beiden Weltkriege genutzt und wurde 2014 als solche renoviert.
Der Kirchturm wurde am 8. Mai 1945 mutwillig gesprengt. Von 1962 bis 1964 wurde der „dritte“ Kirchturm nach den Plänen von Architekt Jäger gebaut. Der schmucklose Betonturm, der mit der Stahlkrone 72 m hoch ist, wurde 1987 nach einem Entwurf des Künstlers Gustav Troger von Jugendlichen aus der Pfarre in einer einmaligen Teamarbeit gestaltet. 38 Farbtöne auf mehreren tausend Farbflächen bilden den buntesten Kirchturm: „Viele Farben, ein Turm – viele Menschen, eine Pfarre“. Dieser bunte Turm wurde 2017 generalsaniert.
Der Pfarrpatron - der hl. Leonhard - lebte im 6. Jahrhundert in Frankreich und setzte sich für Gerechtigkeit und ungerecht Gefangene ein. Seine Darstellung mit der Kette ließ ihn später zum bäuerlichen Fürsprecher werden.
Feldbach ist die größte Pfarre im gleichnamigen Seelsorgeraum mit etwa 12.000 Einwohnern und aktuell 8920 Katholiken. Das Pfarrleben orientiert sich am Grundauftrag der Kirche im Jahrskreis: Liturgie, Verkündigung und Caritas.
Das gottesdienstliche und sakramentale Leben hat in der Pfarre einen hohen Stellenwert: tägliche Feier der hl. Messe, Sonntagsgottesdienste mit unterschiedlicher musikalischer Gestaltung, Kinderliturgie, regelmäßige Gottesdienste in den Dorfkapellen, Erstkommunion- und Firmvorbereitung, tägliches Rosenkranzgebet, Beichtgelegenheit, Anbetung, Gebetskreise, Marienweihe, Mütter beten für Kinder, Männerrunde der KMB, Segnungen, Kreuzwege, Maiandachten, Ehejubiläumsgottesdienst, Versehgänge und Wallfahrten.
Neben dem Pfarrgemeinde- und Wirtschaftsrat belebt eine sehr engagierte KFB die Pfarre. Fleißige Hände aus den Ortschaften besorgen den Blumenschmuck für die Kirche. Kirchenchor, Chorios, Kinderchöre, Kantoren und Organisten bereichern die Gottesdienste.
Die Ministranten-, Jungschar- und Jugendarbeit mit den Sommerlagern und der Nikolaus- und Sternsingeraktion sowie dem Faschingskabarett haben einen wichtigen Platz im Pfarrleben. Die Caritasarbeit beinhaltet die Klientenbetreuung, den Second Hand Laden und die Caritas-Haussammlung. Das Bildungs- und Kulturangebot umfasst mehrere Bildungswerkvorträge, Orgelfestwoche, Konzerte, Ikonenmalkurs, Handarbeitsrunden sowie Pfarrfest und Pfarrcafes.
Nach einer intensiven Vorbereitungszeit wurde 2012 eine neue Kirchenorgel angeschafft. Die Schweizer Orgelbaufirma Mathis baute diese nach der Disposition des gebürtigen Feldbacher Kirchenmusikers Univ.-Prof. Dr. Franz Karl Praßl mit drei Manualen und 46 Registern. 2017 wurde die Orgel-CD „FeldBACHer OrgelKLÄNGE“ herausgegeben.
Im Gedenk- und Jubiläumsjahr 2015 - 70 Jahre seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Kirchturmsprengung - wurde eine Friedensglocke angeschafft. Gleichzeitig wurden die drei Stahlglocken aus dem Jahre 1922 durch Bronzeglocken aus der Glockengießerei Grassmayr ersetzt. Die im Jahre 1955 vom ÖKB angeschaffte Heldenglocke blieb erhalten. Seither erklingt ein fünfstimmiges Glockengeläute vom Feldbacher Kirchturm und lädt zum Gebet und zu den Gottesdiensten ein.
Anlässlich des Jubiläums „120 Jahre Stadtpfarrkirche“ wurde die komplette Außenrenovierung in Angriff genommen und für die oberste Nische der Ostfassade, welche kriegsbedingt seit 1945 leer stand, eine neue Leonhardstatue geschaffen. Diese wurde von Frau Mag. Roswitha Dautermann entworfen und zusammen mit Herrn Steinmetzmeister Johann Paar aus Kalksandstein gefertigt. Das „Feldbacher Kochbuch“ wurde als Baustein für die Finanzierung herausgegeben. Der Taborplatz wurde in Kooperation mit der Stadtgemeinde Feldbach neugestaltet. Der Platz vor der Kirche erhält durch die Darstellung der 10 Gebote Gottes von Hannes Fladerer und weiteren Künstlern entlang der Kirchenaußenmauer eine inhaltliche Neupositionierung.
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