Die Pfarre Eichkögl ist mit rund 800 Katholiken eine kleine und relativ junge Pfarre, die Pfarrerhebung fand am 1. Jänner 1926 statt. Als Marienwallfahrtsort erlangte Eichkögl jedoch lange davor Bedeutung.
Bis zum Jahre 1853 standen an der Stelle der heutigen Kirche ein altes Holzkreuz und eine von einem frommen Mädchen namens Theresia Payer gepflanzte Birke mit einem Bild der Gnadenmutter von Mariazell. Als im Winter 1852/53 Theresias Ehemann Anton Kobald schwer erkrankte, gelobte er im Falle der Heilung an der Stelle des Kreuzes eine Kapelle zu errichten. Diesem Gelöbnis ist der Bau der Kapelle im Jahre 1853 zu verdanken, in der eine Nachbildung der Mariazeller Gnadenstatue verehrt wurde. Am 29. September 1853, am Fest des hl. Erzengels Michael, fand die Segnung der Kapelle statt. Die Kapelle wurde zu einem beliebten Wallfahrtsziel, an dem viele Gläubige Erhörung ihrer Anliegen erfuhren. Die Kapelle wurde für den Zustrom der Pilger bald zu klein. Im Jahre 1883 begann man mit dem Bau einer großen Kirche, die 1890 fertig gestellt und geweiht wurde.
Die weithin sichtbare Kirche mit ihrem markanten Glockenturm liegt an einem besonderen Platz, einem Hügel mit schöner Fernsicht über das Raabtal bis zur Riegersburg, dem Grazer und dem Weizer Bergland. Der Kirchenbau ist neobarock, das helle, dreijochige Kirchenschiff mündet in den gerade anschließenden Chorbereich, dahinter ist die Sakristei angebaut. Die Fresken des Innenraumes stammen aus dem Jahre 1928, über dem Hochaltar befindet
sich das Patroziniumsbild „Mariä Heimsuchung“. Die Einrichtung stammt weitgehend aus der Erbauungszeit, einige ältere Stücke wurden von anderen Kirchen übernommen, das älteste ist das barocke Orgelgehäuse aus St. Margarethen a. d. Raab. Ursprünglich hatte die Kirche neben dem Hochaltar noch zwei Altäre, den Gnadenaltar und den Michaelsaltar. Nach der Liturgiereform kam im Jahre 1986 der Volksaltar dazu. Im Zuge einer großen Innenrenovierung 1990 wurden Volksaltar und Ambo in Marmor neu gestaltet. Das Geläute besteht aus fünf Glocken, zwei davon sind einem großzügigen Spender zu verdanken. 1990 wurde hinter der Kirche eine neue Aufbahrungshalle gebaut, 1991 über der Sakristei eine kleine Schatzkammer mit liturgischen Gegenständen und Votivbildern eingerichtet. Die Neugestaltung des Kirchplatzes und die Errichtung eines Brunnens erfolgten 1993. Im Jahre 2000 war die Erneuerung des Kirchdaches notwendig geworden, zwei Jahre später folgte die Außenrenovierung der Kirche. 2016 musste die Orgel renoviert werden. Für all diese kostenaufwendigen Arbeiten leistete die Pfarrbevölkerung mit Spenden und freiwilligen Arbeitsstunden einen großen Beitrag.
Es gibt viele Wegkreuze und kleine Kapellen im Pfarrgebiet, nur wenige können hier erwähnt werden. In nächster Nähe der Kirche steht das nach seinem Stifter benannte „Zieser-Kreuz“. An der südlichen Ortseinfahrt befindet
sich die Nikolauskapelle, Treffpunkt für Pilger, die die letzten Meter ihrer Wallfahrt zu Fuß zurücklegen wollen. Wer sich beschaulich auf einem längeren Weg der Kirche annähern will, findet dazu auf dem bei der Kapelle in Erbersdorf beginnenden „Besinnungsweg“ die Gelegenheit. Drei künstlerisch in Holz gestaltete Stationen erinnern an die Entstehungsgeschichte des Wallfahrtsortes.
ist geprägt von Messfeiern und Festen zu Ehren Mariens. Seit dem Dezember 1977 finden jeden 13. des Monats „Fatima-Wallfahrten“ statt, die abwechselnd von den Priestern des Seelsorgeraumes zelebriert werden. An jedem ersten Samstag des Monates gibt es den Herz-Mariä-Sühnesamstag. Am Großen Frauentag, Mariä Himmelfahrt am 15. August, kommen zu den Messfeiern Gläubige aus der ganzen Region. Besondere Wallfahrtstage sind Mariä Heimsuchung am 2. Juli und Mariä Geburt am 8. September. Zu Hochfesten wie Ostern und Fronleichnam wirken bei Prozessionen die Eichkögler Musikkapelle und zahlreiche Vereine mit. Am Sonntag um den 2. Juli, dem Patroziniumstag Mariä Heimsuchung, feiert traditioneller Weise Eichkögl sein Pfarrfest – was 2020 und 2021 die Pandemie verhindert hat. Peter und Paul am 29. Juni ist Anbetungstag für die Pfarre. Klein Mariazell fühlt sich Mariazell besonders verbunden. Seit August 2005 gibt es einen markierten Pilgerweg von Klein Mariazell nach Mariazell sowie einen eigenen Pilger-Radweg. An kirchlich gebundenen Vereinen gibt es nur noch die Katholische
Frauenbewegung, die nach Kräften das Pfarrleben unterstützt. Dankbar kann die Pfarre dafür sein, dass sie in Zeiten des Priestermangels noch einen eigenen Pfarrer (Provisor) hat, der täglich eine Heilige Messe zelebriert.
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